Das leichteste 600mm Teleobjektiv der Welt von Canon
Ich habe fĂĽr eine Kampagne das neue 600mm Teleobjektiv von Canon testen dĂĽrfen und war sehr beeindruckt. Die Foto/Film Expedition ging in die unwirkliche Welt der Alpen und alles ĂĽber 2500 Meter.
Zusammen mit dem BluePlanetFilm Team wollen wir die alpinen Säugetiere, wie Steinbock und Murmeltier vor die Linse bekommen.
Neu, der unhandliche Koffer musste weichen, zugunsten des viel praktischerem und leichterem Softcase. Das erste Mal ausgepackt und in der Hand gehalten „WOW“, wie leicht ist das denn!!!
Da macht das Packen meines F-stop Rucksack gleich viel mehr Spaß! Und wenn man in dieser Höhenlage sein Equipment tragen muss, zählt jedes Gramm. Zusammen mit dem neuen flowtech 100 von Sachtler auf der Schulter haben wir uns dann in die alpinen Zone der Steinböcke begeben.
Gleich am ersten Abend hatten wir eine Gruppe von den Tieren in den Steilhängen der Geröllfelder, wo sie nach frischen Gras Ausschau hielten. Voller Erwartung Stativ auf gestellt, EOS-1D X MKII und 600er ausgepackt und fokussiert. Alles wie gewohnt, aber als Bewegung rein kam, der Autofokus ist schnell und lautlos. Das Gefühl sollte sich bestätigen.
Ein Teleobjektiv erlaubt einem Fotografen und Filmer eine gewisse Distanz zu den Tieren, so das sie sich nicht gestört fühlen, aber was ich auch als entscheidenen Vorteil sehe, der Hintergrund löst sich bei offenen Blenden, sprich das „Bokeh“ vollständig auf. Wie ein plastisches Porträt hebt sich der Steinbock im letzten Abendlich gegen die angestrahlten Felswände ab. Nachdem wir fast alles eingepackt hatten und das Licht fast weg war, wanderten die Steinböcke talwärts. Schnell noch einmal Kamera und Tele ausgepackt und ein paar Aufnahmen aus der Hand. Auch der neue Image Stabilizer beweist hier seinen Qualitäten und das Gewicht bringen mehr schärfere Aufnahmen gerade im Low Light Bereich zustande.
Am nächsten Morgen zu den zutraulichen Murmeltieren, die wie an vielen Stellen des Alpenraumes die Scheu vor den Menschen verdrängt haben. Jetzt war Bodennähe gefrag, um möglichst einen Position zu haben, damit die Tiere sich gegen den Himmel und die Bergketten abheben. Da kam auch gleich der nächste Vorteil des neuen Teleobjektiv zum Tragen, nur noch 4,20m Naheinstellgrenze. 30 cm weniger machen bei einem 600er und den kleinen Nager schon viel aus. Detailaufnahmen werden einfacher und das lästige Beschneiden bei der Bildbearbeitung fällt weg!
Was auch gleich auffiel, wenn die Murmeltiere beim Kämpfen sind, ist das der Nachführautofokus bei schnell bewegten Motiven gleich besser und schneller nach zieht. In den nächsten Tage bestätigten sich die Eindrücke und ich war sehr überrascht, dass so viele Innovationen in einem neuen Teleobjektiv stecken, wenn man schon fast 18 Jahre mit einem perfekten 600mm arbeitet.
Der sehr positive Gesamteindruck zeigte sich abends auch am Laptop. Im Browser, die Bilder als RAW Files angeschaut zeigten sie doch mehr Schärfe, Kontrast und auch in kritischen Lichtsituationen kaum Farbsäume. Zu Recht hat Canon behauptet, dass die neue Linse herausragende optische Qualitäten aufweist. Dies bestätigte sich auch beim Filmen in 4K mit der C300 MKII.
Fazit: Warum soll ich meine altes 600er was viel Geld gekostet hat gegen das Neue tauschen? Allein das Gewicht ist ein Segen und wenn es mal schnell ein Schuss aus der Hand ist, dank neuem Image Stabilizer und geringerem Gewicht deutlich mehr scharfe Aufnahmen, die überragende Qualität der Optik und für mich auch die Naheinstellgrenze, denn die kann nicht kurz genug sein.
Fazit:Â Empfehlenswert:)